- Soschtschenko
- Sọschtschenko,Zoščenko ['zɔʃtʃenkɔ], Michail Michajlowitsch, russischer Schriftsteller, * Sankt Petersburg 9. 8. 1894, ✝ ebenda 22. 7. 1958; studierte Jura, nahm am Ersten Weltkrieg teil, 1918/19 in der Roten Armee; wurde 1921 Mitglied der »Serapionsbrüder«. Soschtschenko schilderte in den 20er-Jahren in humoristisch-satirischen, oft ins Groteske sich steigernden feuilletonhaften Skizzen, in der stilisierten Umgangssprache einfacher oder halbgebildeter Sowjetbürger (Skas) und aus bewusst beschränkter Sicht Menschen im sowjetischen Alltag. Seine stilistische Prägnanz sowie sein Spott auf das im Sowjetsystem fortlebende Spießbürgertum und die neue Bürokratie machten ihn zu einem der beliebtesten Satiriker der Sowjetliteratur; schrieb auch Romane, Biographien und Komödien. In der UdSSR zunehmend kritisiert, wurde Soschtschenko 1946 aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen, nach 1953 rehabilitiert.Werke: Satiren: Rasskazy Nazara Il'iča gospodina Sinebrjuchova (1922); Uvažaemye graždane (1927; deutsch Der redliche Zeitgenosse); O čem pel solovej (1927; deutsch Was die Nachtigall sang); Golubaja kniga (1935; deutsch Das Himmelblaubuch).Biographien: Kerenskij (1937); Taras Ševčenko (1939).Roman: Vozvraščennaja molodost' (1933).Autobiographisches: Pered voschodom solnca (1943), Povest' o razume (herausgegeben 1972; beide deutsch als: Schlüssel des Glücks).Ausgaben: Sobranie sočinenij, 6 Bände (1929-31); Sobranie sočinenij, 3 Bände (1986-87).Satirenauswahlen: Die Stiefel des Zaren (1930); Der Flieder blüht u. a. Erzn. (1959); Der Anruf im Kreml u. a. Geschichten von kleinen Leuten in Sowjetrußland (1963); Bleib Mensch, Genosse (1970).B. Sarnov: Prišestvie kapitana Lebjadkina (Moskau 1993).
Universal-Lexikon. 2012.